Im Frühjahr dieses Jahres wurde ein Sondereinsatzkommando der Abizeitungsredaktion
darauf angesetzt, die Insassen der uns allen bestens bekannten Anstalt
mittels einer Umfrage einem Kreuzverhör zu unterziehen. 15 der 57
befragten Personen fühlten sich scheinbar außerstande, Antworten
auf die wirklich unverschämt intimen Fragen zu finden. Auf völlig
rätselhafte Weise sind diese Fragebögen leider entschwunden und
wurden nie wieder gesichtet - welch ein Verlust. Die verbliebenen 41 Geständnisse,
deren Autoren unser besonderer Dank gilt, da sie es geschafft haben, ihren
Schmierpapierbedarf anderweitig zu decken, werden nun im folgenden der
Außenwelt präsentiert.
Unser Jahrgang gliedert sich in 23 unglaublich maskuline Wesen und
34 mehr oder weniger feminine Gestalten. Wir alle erreichen die Idealgröße
für Models - unsere Durchschnittsgröße beträgt unglaubliche
174cm. Daß wir alle nur auf mäßig großem Fuß
leben, beweist die Tatsache, daß unsere durchschnittliche Schuhgröße
41 beträgt. Obwohl unser Durchschnittsgewicht nur 64,5 Kilogramm und
damit weit unter unseren Erwartungen liegt, bekennen sich viele zu einem
gewissen Übergewicht, dieses schwankt bei den einzelnen Individuen
jedoch stark.
Zu den regelmäßigen Tabakkonsumenten gehören sechs
Leute, gelegentlich nehmen acht diesen Stoff zu sich, 27 lobenswert vernünftige
Menschen leben zumindestens in dieser Beziehung in völliger Askese.
Als süchtig outen sich neun Mitglieder unseres Jahrgangs, wobei die
Lust- (oder doch Suchtobjekte????) stark differieren. Einige bezeichnen
sich als workoholic - wie lobenswert!! - andere bevorzugen LSD, einige
befriedigen ihre Lust mit einer süßen, braunen Masse. Es gibt
allerdings auch Individuen, die zur Aufrechterhaltung ihrer Lebensvorgänge
leidenschaftliche sexuelle Demütigung benötigen. Rauschgift nehmen
13 Kreaturen zu sich. Die Angaben bezüglich der Häufigkeit der
Anwendung schwanken von 'gaaanz selten' bis 'so oft es Namen für dieses
Kraut gibt'. Der durchschnittliche Zigarettenkonsum beträgt 13 Stück
pro Tag, wobei diese Zahl den Durchschnitt aus sechs süchtigen Individuen
darstellt. Daß Wodka der beste Freund zahlreicher AbiturientenInnen
ist, war ja klar. Daß die Angaben in bezug auf Alkohol derart unterschiedlich
sind und kaum präzise Informationen vorliegen, erklären wir mit
der Wirkung desselben und seinen Folgen für den menschlichen Körper.....
Das bevorzugte Getränk ist eindeutig Wodka, gefolgt von Wein, Bier
und Amaretto ('Wer Sorgen hat, hat auch Likör'). Warsteiner, Staropramer
und Franziskaner Hefeweizen werden von uns ebenfalls gern vernichtet.
Daß unser Jahrgang außerordentlich sozial ist, belegt auf
eindrucksvolle Weise die Tatsache, daß acht Menschen aus Mitleid
mit den Tieren aktive Vegetarier sind. Andere verzichten aus Geschmacksgründen
auf Fleisch, 'da Fleisch - ähnlich wie Schuhsohlen - total beschissen
schmeckt'. Die fleischfressenden (oder -essenden???) Vertreter unserer
Spezies nehmen dieses Lebensmittel zu sich, 'damit sie nicht vom Fleisch
fallen' (Ja, ja, Fleisch ist ein Stück Lebenskraft) oder einfach,
'weil es schmeckt'.
39 von uns besitzen einen Führerschein, fast alle haben Klasse
3, nur einige Exoten riskieren ihr Leben, indem sie Klasse 1 absolviert
haben ( Jedes Leben endet tödlich). Einen Unfall hatten bereits zehn
Fahrer, wobei drei fremdverschuldet waren, eine Person mit einer Laterne
eine unfreiwillige Bekanntschaft machte, und einer 'mit Ollis Ente auf
Schulparkplatz wegen Scheiß-Poller' kollidierte, was tödliche
Folgen für den Kotflügel hatte.
Vorschläge für die Wahl des Bundespräsidenten waren
Dirk (sieben Stimmen) und Herr Klamt (vier Stimmen). Weit abgeschagen landeten
Jesus und Dagobert 'dann wäre die Einsparsteuer??? vom Tisch' auf
den Plätzen. Eindeutiger Favorit bei den Radiosendern ist Delta-Radio,
gefolgt von RSH, N-Joy und NDR2 Das favorisierte TV-Programm ist weniger
eindeutig zu bestimmen. 'Unter uns' und 'Tagesschau' werden von jeweils
drei Vertretern gesehen; ansonsten wird einem sehr breitem Feld von Talk-Shows
und Vorabendserien Aufmerksamkeit geschenkt.
In einem mathematisch unglaublich aufwendigem Verfahren, das selbst
Herrn Zöllner ein ewiges Rätsel bleiben wird, sind die Lehrer
Top-Ten ermittelt worden:
1. Platz: Herr Klamt
2. Platz: Herr Hacker
3. Platz: Herr Johanssen
4. Platz: Herr Zöllner
5. Platz: Herr Metelmann
6. Platz: Frau Köhn
7. Platz: Herr Bienert
8. Platz: Herr Peters
9. Platz: Herr Rohlf
10. Platz: Herr Biedenbänder
Zu den attraktivsten Lehrern wurden 'Herr Kohl', 'der Sportreferendar'???;
'Hans-Arjen Teezmann' (Grüße an den Teezmann-Fanclub) und 'Frau
Namgalies???'. Die Diva bei den weiblichen Vertretern dieser Berufsgruppe
ist eindeutig Frau Witte. Weit abgeschlagen wurden Frau Klamt, 'weil sie
sich doch so sehr bemüht' und Frau Hassenflug auf die Plätze
verwiesen.
Unser Fragenkatalog erhielt auch die Frage, nach dem Leben nach dem
Abitur, falls es eines gibt. Geplant sind Reisen, Feten, Saufgelage, Ausbildung/Studium,
Zivildienst oder Bundeswehr. 30 der von uns befragten Personen planen eine
Heirat, acht sind noch unentschlossen, ob sie dieses Wagnis eingehen sollen;
drei entscheiden sich dagegen. Eine Person gedenkt sich lebenslänglich
zu binden, um keiner ständigen Beschäftigung nachgehen zu müssen:
'Klar, ich will doch nicht mein ganzes Leben arbeiten'. Mit 29 Jahren wollen
wir uns durchschnittlich an einen Partner binden. Kinder in die Welt setzen,
möchten 34 Menschen, fünf überlegen noch, ob sie dies der
Welt antun sollten, zwei lehnen dies ab. Auf die Frage nach den Gründen
antworteten die Befragten wie folgt: 'Warum nicht?', 'Leben wird bunter',
'Man muß ja alles mal gemacht haben', 'Kiddies schocken', 'weil sie
so direkt sind und nicht viel überlegen', 'sind süß', 'können
ja doch manchmal ganz niedlich sein', 'ich muß der Menschheit meine
Gene erhalten', 'zwecks Fortflanzung', 'Arterhaltungstrieb', 'Kinder können
mich bedienen und mir die Hausschuhe bringen', ' zum Verhauen'. Mit durchschnittlich
27 Jahren sollen zwei bis drei dieser praktischen Wesen gezeugt werden.
Das Schlafbedürfnis ist in unserem Jahrgang sehr ausgeprägt;
acht Stunden hält die Mehrheit für unbedingt erforderlich; die
meisten meinen jedoch mehr zu brauchen.
Die Frage nach den tänzerischen Qualitäten unseres Jahrgangs
ergab folgendes Gesamtbild: 25 Personen geben an, tanzen zu können;
14 halten ihre tänzerischen Fähigkeiten für weniger ausgeprägt
und eine Person gibt zu, nicht in der Lage zu sein, die Fußbewegungen
ordnen zu können. Ein besonders scherziger Vertreter unseres Jahrgangs
betont, 'rumhampeln' zu können, da 'jeder tanzen kann, ist nur die
Frage, wie es aussieht'.
In Punkto Hausaufgaben förderte unsere Umfrage folgendes zutage:
Es gibt Menschen, die überhaupt keine Hausaufgaben machen, andere
'tun, was nötig ist' oder sehen dabei nicht auf die Uhr.
Durchschnittlich 2,29 Stunden werden geschwänzt: Dieser Jahrgang
zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Personen (39) aus, die auch noch
in ihrer Freizeit arbeiten - oder nur dann???... Zur Zeit tun dies 23 Individuen.
Daß in unserem Jahrgang sowohl Geizhälse als auch Verschwender
weilen, demonstrieren auf eindrucksvolle Weise die Antworten bezüglich
der monatlichen Ausgaben. Der Durchschnittsmensch gibt 114,36 DM im Monat
aus. Die soziale Komponente in unserer Zwangsgemeinschaft ist sehr ausgeprägt:
39 Menschen helfen ihren Eltern im Haushalt mehr oder weniger häufig.
Zwei tun dies nicht oder lassen sich helfen 'sie eher mir'.
Unter uns befindet sich ein Lindenstraßen-Fan-Club, der sage
und schreibe fünf Mitglieder zählt; elf 'Vernünftige sehen
diese Serie nur selten' oder 'wenn die Eltern nicht zu Hause sind'. 25
Personen widerstehen allsonntäglich der Versuchung. Andere Seifenopern
werden von 21 Menschen gesehen, wobei drei dies nur in der Badewanne tun.
Favorisiert werden dabei 'Sesamstraße', 'Unter Uns', 'Verbotene Liebe',
'Roseanne', 'Die Dreigoschen Oper', 'Bundy', 'Unsere kleine Farm', 'GZSZ',
'BH 90210', 'Melrose Place', 'Bei der Vielfalt jeden Tag eine andere...'.
Die Frage nach der Musterungsstufe wurde ebenso ehrlich und aufrichtig
beantwortet, wie die übrigen Fragen!!!... Hier nun also die Antworten:
'Holland Tomaten', 'Klasse 1a', 'auf die oberste Stufe der Rolltreppe bei
Aldi', 'Bin ich `n Kerl?', 'So hoch reicht die Skala nicht', 'gestreift',
'Stufe 9'. Zehn Personen wurden auf zwei gemustert, zwei ganz tolle auf
eins und einer auf 1a. Warum sich die männlichen Mitglieder unseres
Jahrgangs für Bundeswehr oder Zivildienst entschlossen haben, begründen
sie wie folgt: ' Guter Witz', 'Wohl kaum', 'Habe nicht das Vergnügen'.
'Ich verweigere beides', 'Soldaten sind Mörder - Kurt Tucholsky'.
In Anlehnung an vorherige Umfragen wollten auch wir wissen, wer Miss
oder Mister 13. Jahrgang ist. Julia wurde mit elf Stimmen auf den ersten
Platz gewählt, Joanna, Vera, Mirja, Maike und Gertrud??? erhielten
jeweils drei Stimmen. Mit einer überwältigenden Mehrheit von
14 Stimmen wurde Björn ('Titten- Schlenker') zurecht??? von den meisten
favorisiert. Es folgen Sören (sechs Stimmen) und Dirk (drei Stimmen).
Das Traumpaar unseres Jahrgangs setzt sich zusammen aus Haui und Mirja,
Torben und Juliane oder Niki und Björn. Weniger häufig genannt
wurden Julias Ohren, Wiebke und Inken, Hanna und Rasmus, Birgit und Dirk,
Arne und Frau Fiedler, Simone und Niki... Sonstige Konstellationen ergeben
sich aus der Kombination von: Wiebke und Stefan, Anke und Christian, Lars
und Haui, 'Julia und mich' ??, Sandra und Starky, Robert und Mirja, Anne-Maja
und Sören, Kord und Juliane, Lars und Ulrike, Haui und B. B., Torben
St. und Onaniermaschine, Sören und Olaf. Das Ergebnis läßt
die für diesen Jahrgang charakteristische Ernsthaftigkeit erkennen....
Der besondere Hang zum Konservativen hin drückt sich auf eindrucksvolle
Weise im Sieg der CDU bei den politischen Parteien aus, die dicht von den
Grünen gefolgt wird.Weit abgeschlagen landen hingegen die SPD und
die FDP auf den hinteren Plätzen, wobei eine Person die FDP nur aus
Mitleid wählen würde. Einige Vertreter dieses Jahrgangs würden
gerne eine eigene Partei gründen oder aber einer der folgenden politischen
Organisationen ihre Stimme geben: Partei der dt. Linkshänder, Statt-Partei,
Partei der Autofahrer, Gegen Alles Partei, Zentrum, KPD, PDS, ÖDP.
Nun zum einzig interessanten Part dieser Umfrage: Keine Frage war uns
zu intim, kein Moralkodex sollte uns abhalten oder gibt es ein juristisch
festgelegtes Recht auf Privatsphäre??? Und so wollten wir wissen wer
es geschafft hat, der lüsternden Umwelt zu widerstehen und sich seine
oder ihre Jungfräulichkeit bewahrt hat. 17 Personen hatten ihre Triebe
wieder einmal nicht unter Kontrolle, zehn hingegen beherrschten sich ausnahmsweise
einmal, andere ließen uns keinen Anteil an ihrem Privatleben haben
und verweigerten einfach frech die Antwort -wie gemein!!!!! Eine
Person war sich nicht ganz sicher, ob oder ob nicht -wie jetzt?????? zu
besoffen, was????
Ihre Freiheit, das höchste Gut des Menschen, um deretwillen wir
von vielen Völkern der Erde beneidet werden, haben 19 Personen freiwillig!!!!????
aufgegeben, 20 befinden sich nicht in festen Händen. Daß in
diesem Jahrgang eine nicht zu übersehende 'Absturzfreudigkeit' herrscht,
ist bekannt, 19 Personen gehen dieser 'Tätigkeit' nach, 15 leben zumindestens
in diesem Punkt in völliger Askese. Einige Scherzkekse erfreuten uns
mit Antworten wie 'Ich fliege nur äußerst selten', 'was ist
das'; 'auf meinen kleinen Bruder'. Auf die Frage, wie oft sie dieser 'Tätigkeit'
nachgehen, antworteten 19 gar nicht - das ist unhöflich!!!! Eine Person,
scheinbar gut durchtrainiert, brachte es auf immerhin 1000mal, andere schafften
immerhin 20 bzw. 34 Abstürze... gutes Gedächtnis!!!!! Der Treue
angeblich nicht abgeneigt sind 34 AbiturientenInnen, andere sind sich nicht
sicher oder hoffen es einfach, einige sind es auch nur manchmal???
Wir, die keine Intimsphäre kennen, interessierten uns dann für
die Gründe, warum bei Euch die Tränen fließen. Genannt
wurden: Trauer, Kummer, Sorgen, Schmerz, Freude, Wut, Depression, Tod,
Tierquälerei, trauriger Film, Buch und Zwiebeln schneiden. Sechs Menschen
geben zu, daß sie häufig weinen, 18 sind von der ganz harten
Sorte, 17 antworten mit dem aussagekräftigen Wort 'verschieden'.
Nun zu dem absoluten Höhepunkt unserer Ermittlungen, Eurem 'persönlichen
Traumsex': Elf Personen wußten wohl nicht, was das ist.... Jedenfalls
keine Angaben..... neun Individuen würden es gerne am Strand machen....wie
ausgefallen...... Wirklich exotisch dagegen: Mit Helmut Kohl im Kühlschrank,
mit Frau Witte im Kartenraum, mit Dieter Bohlen auf seiner Gitarre im Tonstudio,
auf Herrn Klamtis Schreibtisch mit Haui, im Whirlpool oder mit Sebastian
während der Mathestunde.
Auch Eure Ängste sollten uns nicht verborgen bleiben, Ihr habt
Angst vor: dem Leben, dem Abi, dem Job, dem Tod einer nahestehenden Person,
Krankheit, Krieg, dem Weltuntergang, Hunden, Spinnen und davor nicht zu
treffen.
Auf die Frage nach der Lieblingsmusik bekamen wir Antworten wie: Klassik,
Deutschrock, Mirjas und Hauis Musik????. Für viele hängt der
Musikgeschmack stark von der Stimmung ab oder ist generell indifferent.
Unter uns befinden sich zwei Techno - Freunde (WER???) und drei Gegner.
Daß Ihr phantastisch, attraktiv und unglaublich nett seid, ist
ja bekannt, wir wollten aber Eure einmaligen Eigenschaften kennenlernen.
14 Personen halten alles an sich für einmalig. - Wie bescheiden!!
Andere favorisierten ihren Starrsinn, ihren frühkindlichen Schaden,
ihre Fähigkeit zuzuhören und ihre ausgeprägte Liebe zu Föhr.
Die Welt ist ohne die großen Ideale, auch Vorbilder fehlen scheinbar...Einige
halten dagegen James Bond, Henrik Traulsen, Dian Fossey, die Mutter, Pippi
Langstrumpf oder Jesus für - aus welchen Gründen auch immer -
vorbildhaft.
Zum Schluß wollten wir wissen, warum es die Institution Schule
gibt und fragten nach Gründen für ihre Existenz. Die Vorbereitung
auf das Leben steht dabei im Mittelpunkt (sieben Stimmen)??? Andere glauben,
sie sei als ABM für Lehrer gedacht.... Sechs Unhöfliche beantworteten
uns diese Frage nicht, fanden sie aber sehr interessant... Es gibt auch
Menschen, die die Schule für eine Kontaktbörse halten, andere
meinen sie existiere, da Kinderarbeit verboten sei, wegen der Ferien, oder
'um die junge Bevölkerung zu beschäftigen, gleichzuschalten,
auszuschalten aus freien Denkprozessen (siehe Punktesystem, Zensurenvergabe)'.
Vielen Dank an alle, die an der Umfrage teilgenommmen haben - wie man
sieht, der Jahrgang ist besser als sein Ruf.