Ukoncete nástup a vystup, dvere se zavírají.
- 6.22 Uhr können wir endlich, nachdem sich auch Herr Kowall,
Herr Rohlf und Tanja(!) eingefunden haben, Richtung Prag aufbrechen. Herrn
Rohlf muß man natürlich zugute halten, daß er erst drei
Tage zuvor aus den Staaten zurückgekommen ist!
"Ich bin Seifert Peter", stellt sich unser Goldkettchen-Busfahrer vor.
"Ich erzähle Ihnen jetzt mal was über unsere Fahrtstrecke..."
Egal, Hauptsache wir kommen an.
Nachdem wir sowieso schon ziemlich spät
dran sind, machen wir noch für eine Stunde Halt in Dresden - ziellos,
planlos, heiß. Gegen 20.00 Uhr sind wir dann mit drei Stunden Verspätung
endlich in Prag.
"Es kommt auf die inneren Werte an", formuliert Herr Rohlf treffend
beim Anblick unseres Zuhauses für die nächste Woche. Aber wir
haben nichts zu klagen.
Zum Abendbrot bekommen wir "scheenes Gemiese" und unsere Oma Vera präsentiert,
die uns die Tage in Prag informativer gestalten sollte...! Dieses Vorhaben
wurde nicht nur durch die enorme Hitze beeinträchtigt.
Auf dem Programm für die nächsten Tage stehen zahlreiche
Stadtrundgänge und Besichtigungen im wunderschönen Prag und nach
Karlsbad. Dieser Ausflug fällt im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser
(Zitat von Herrn Hoffmann: "Mit dem "nach uns die Sinnflut" war’s ja wohl
nichts - wir sind genau reingekommen!")
Als Kontrastprogramm geht es am Mittwoch nach Lidice und Theresienstadt
- ein ernster und eindrucksvoller Tag.
Der eigentliche Höhepunkt sollte der Besuch in der "Laterna Magika"
bilden. Dieses erweist sich allerdings als folgenschwerer Irrtum... Das
war so schlecht wie lang und teuer. Was ist dagegen ein Besuch in einem
Schwarzlichttheater, wo Lieder der Beatles in die Handlung eingebaut sind?
Am nächsten Abend erleben wir Prag aus einer anderen Perspektive:
die Moldaufahrt. Um näheres über dieses Ereignis zu erfahren,
sollte man sich Hans Jörgs gelungenes Video ansehen.
Am letzten Abend feiern wir im Hotel Abschied von Prag. Herr Rohlf
erzählt über seinen Aufenthalt in den Staaten. Die beiden jungen
Männer (!) servieren Bier. Herr Kowall fotographiert. Unser Goldkettchen-Busfahrer
tanzt mit der Hotelleiterin. Herr Rohlf erzählt über die Mentalität
der Amerikaner, Herr Kowall legt einen neuen Film ein, die Gesellschaft
wird immer lustiger, und unser Goldkettchen-Busfahrer tanzt noch immer.
Während Herr Rohlf schon kurz vor dem Beantragen der amerikanischen
Staatsbürgerschaft ist, gehen die ersten zu Bett und Herr Hoffmann
wird auf den Busfahrer gehetzt, um sich nach dessen Befinden zu erkundigen.
Wir sind trotz allem nicht im Graben gelandet und sind am Freitag gegen
19.45 Uhr gesund und mehr oder weniger munter und voller neuer Eindrücke
wieder zu Hause.
Studienfahrt nach Prag 1995 (Part 2)
Die Pragfahrt war eine lustige Angelegenheit, nicht nur weil Alk &
Zigaretten billig waren (Wahnsinn: Bier billiger als Mineralwasser!!!).
Allerdings trug dieses in vielen Fällen ziemlich stark dazu bei. Aber
davon später mehr...
Als erstes ist zu bemerken, daß das Wetter einfach ideal war
und dadurch schon ganz natürlich die allgemeine Laune gehoben wurde.
Meine Bedenken, die Pragfahrt könnte scheiße werden, zerstreuten
sich, als ich merkte, daß unsere Aufpasser (Hoffmann, Rohlf, Kowall)
ziemlich locker und ebenfalls gut drauf waren. Dabei können wir glücklich
sein, daß sie nicht alles mitgekriegt haben, was in Prag abgegangen
ist, denn sonst wäre es mit ihrer guten Laune wohl manchmal vorbei
gewesen. Aber Lehrer wissen wohl auch, daß auf einer Studienfahrt
so einiges abgeht. Anders kann ich mir ihre doch sehr hoch gesteckte Toleranzgrenze
nicht erklären.
Im Laufe der 8 Tage wurde ich Zeugin vieler lustiger und teilweise
nicht so lustiger Begebenheiten, aber ich glaube, daß alle ihren
Spaß hatten. Obwohl, Weste sah eigentlich nicht so glücklich
aus als sein Pony brannte... und ich habe sicherlich auch nicht das entspannteste
Gesicht gemacht, als jemand aus Versehen den übervollen Aschenbecher
von unserem Bett stieß.
Wenn ich dann noch an die Gesichter von Niki & Torsten denke, die plötzlich
Bier an der Wand ihres Zimmers kleben hatten und ich zu allem Überfluß
noch diejenige gewesen war, die den Halben in der Hand hielt, als das Kissen
durch den Raum flog...
Naja, das war ja alles eher harmlos im Vergleich zu Roberts Killer-Ring,
der weder vor Deckenlampen, noch vor Uhren Halt machte. Aber es war halt
eine Pardey-Woche, in der solche kleinen "Zwischenfälle" eigentlich
im täglichen Programm standen. Damit läßt sich auch eine
Situation rechtfertigen, auf die Herr Rohlf am nächsten Tag folgendermaßen
reagierte: "Ich möchte heute Nacht nicht wieder lebende Leichen rauchend
auf dem Bett liegend finden!".
Dagegen waren die Erschreck-Attacken mit den dort gekauften Gummimasken
witzige, aber harmlose Aktionen, ebenso wie die Suche nach etwas Eßbarem
(Snickers) in fremden Kühlschränken.
Da wir ziemlich viel Freizeit hatten, konnten wir auch mal etwas Anderes
machen, als uns die Prager Kultour zu geben. Das endete dann in einigen
Fällen in einer Trinktour, obwohl sich auch dies noch in Grenzen hielt.
Auf der Suche nach einer Disco, in der vernünftige Musik gespielt
wird, landete mehrere unserer Leute im BUNKR, wo meine Hoffnungen glücklicherweise
erfüllt wurden. Dort gab es nämlich gute Musik, knackige Italiener
und außerdem für Mädels freien Eintritt. Aber zugegebenermaßen
war die Kultour auch gar nicht so schlecht, wie ich gedacht hatte. Das
Einzige, was dabei richtig schlimm war, war Vera, die Stadtführerin.
Ich glaube, die Frau hat so ziemlich jeden von uns mit ihrer Art auf die
Palme gebracht. Sonst verlief die Fahrt hauptsächlich harmonisch und
ich würde sagen, daß das DIE Kultfahrt war, obwohl ich wahrscheinlich
nur die Hälfte von dem mitbekommen habe, was so passiert ist. Schade,
daß sie so schnell vorbei war, aber sonst wären wohl einige
mit Leberschäden zurückgekommen.
Danke an alle!
Lang lebe die versalzene Kartoffel!
Studienfahrt nach Schweden -
Einfach (nur?) leben
Wir trafen uns mitten in der Nacht, so um halb drei, die einen früher,
der andere später, vor der Zentrale unseres allseits beliebten Pädagogen
Peters, der von seinem Assistenten Drücki unterstützt wurde,
um eine Bildungsreise nach Südschweden zu unternehmen. Hauptsächlich
haben wir gelernt, daß nicht jeder Bienenstich ein Kapselriß
ist und wie die schwedischen Zollhäuser von innen aussehen.
Ansonsten hatten wir einfach nur jede Menge Spaßß an unserer
chaotischen Kanu-Fahrt.
Das fing schon auf der Fähre an, die ab jetzt meist gestellte
Frage "Wo ist Mirja?" löste zunächst noch Panik bei Peters aus.
Irgendwie hatten wir es dann aber geschafft, alle zusammenzukriegen und
gemeinsam die Fähre zu verlassen und irgendwie auch gemeinsam die
Einsatzstelle zu erreichen (und das trotz des sehr peniblen Zolls!)
Ungeachtet dieser Startprobleme begannen wir die Tour mit vollem Enthusiasmus;
doch es sollte noch schlimmer kommen....
Das Wetter war unerträglich. Jeden Tag das gleiche, ständig,
es änderte sich nie. Immer nur Sonne, bis auf nachts, da gab es nur
jede Menge Sternschnuppen (O-Ton Drücki: "Ist ja klar, ist ja Sommer!").
Wir konnten nicht mal richtig ausschlafen, schon morgens brannte die Sonne
unbarmherzig auf unsere Zelte, so daß wir jeden Tag mit einem Bad
beginnen mußten. Wir litten fürchterlich. Und dann mußte
Drücki auch noch eine Juchu-Schaukel einrichten, auf der wir wie Tarzan
mit den komischsten Verrenkungen in den Fluß sprangen. Ja, ja, wir
hatten es nicht leicht. Da war noch die Sandbank am Fluß, der Sprungfelsen
und die Kenterübung, also irgendwie kamen wir immer ins Wasser.
Damit sich unsere Füße nicht zurückbildeten, unternahmen
wir auch mal die eine oder andere Wandertour, vornehmlich mit dem Ziel
SUPERMARKT, wo wir unerwarteter Weise mal wieder auf Zivilisation stießen
("Komm’ mal her, komm’ mal her: Milch in Tüten! Frisches Obst!")
Die eine war dann auch etwas länger, nur durch die Motivationsschübe
von Jan: "Energie, Energie, Energie." konnten wir die von Peters prognostizierte
Zeit (7 Uhr) einhalten. Anfangs hatten wir noch Angst, daß wir uns
verlaufen und einsam im Wald verhungern würden, denn mit Peters hat
man ja so seine Erfahrungen (oder was war das mit dem Campingplatz am Plöner
See?). Dank des außergewöhnlichen Orientierungssinns unseres
Scouts Drücki fanden wir querfeldein gehend, keinen Berg auslassend,
reißende Flüsse durchwatend (vielleicht war es auch nur ein
Rinnsal) müde aber lebend den Biwakplatz wieder. Man konnte schon
von weitem sehen, daß es der unsere war, denn die Unterschiede zwischen
den einzelnen Behausungen waren doch immens. Nehmen wir auf der einen Seite
Peters königliche Residenz, mit Vorder- und Hintereingang, Tisch,
Stuhl, Kühlschrank und alles, was das Leben annehmlich macht. Auf
der anderen Seite das Extrembeispiel: ein komisch geformter Planenhaufen,
der nur mit sehr viel gutem Willen und Vertrauen nicht zusammenbrach. Am
4. Tag nahm sich Jan ein Herz, es ganz vorschriftsmäßig aufzubauen.
Nach zwei Stunden anstrengender Tüftelei offenbarte Manuela ihm: "Ach
übrigens, die Stangen gehören eigentlich zu einem anderen Zelt."
Das darauffolgende Geräusch ließ darauf schließen, daß
Jan einen schweren Schock erlitten hatte.
Auch das Frühstück der einzelnen Bildungsfahrtteilnehmern
war partiell relativ extravagant. So ließen es sich einige Mädchen
nicht nehmen, den Tag mit goldgebackenen Waffeln und
einer qualitativ hochwertigen Nußnougatcreme (O-Ton Sonja und Katrin:
"Das schmeckt mir einfach!") zu beginnen, nachdem uns unser Reiseleiter
Peters mit einem melodischen Weckdienst dem Schlaf entriß ("Ein neuer
Tag beginnt..") oder in Ausnahmefällen auch mit wildem Eßbesteck-Aneinanderklopfen
wachrüttelte. Andere waren nicht solche Feinschmecker, die sich vielmehr
mit dem zufrieden gaben, was vom Vortag übrig blieb, oder was Inken
aus ihrem Vorrat preisgab.
Man kann eine Parallele ziehen zwischen der Qualität unserer kulinarischen
Genüsse und dem Ambiente der Biwakplätze. Manche waren sehr gut,
manche gut und die anderen solala, aber auf jeden Fall waren alle interessant
(Helden-Kuhle, Maria-Felsen).
Ein neuer Abschnitt unserer Fahrt begann mit der Wildwasser-Strecke.
Hier begannen sich die ersten Anzeichen des Chaos zu regen...
Erst schafften es alle sicher, am Ufer anzulegen und unsere Sachen
vor den reißenden Fluten zu retten, aber dann wollten wir plötzlich
wieder ins Wasser. Doch nicht mit unseren Booten, nein das wäre ja
viel zu alltäglich gewesen, sondern mit den von den Schweden an jedem
Fluß bereitgelegten Spaßß-Booten, die zu einer spaßßigen
Wildwasserfahrt einluden. Das zumindest entnahmen wir dem schwedischen
Schild. Nur Peters vertraute nicht unseren Schwedisch-Kenntnissen und bat
uns mit flehender Miene, die Boote an Ort und Stelle zu lassen. Trotz anfänglicher
Meinungsverschiedenheit (Olaf: "Da steht das doch!" P.: "Wo ?" "Na, auf’m
Schild!" P.: "Wer kann das lesen?" "Öh,...") waren wir letztenendes
gezwungen, unsere eigenen Boote zu benutzen. Wie zur Bestätigung erschienen
kurz drauf eine Horde behelmter und mit Schwimmwesten bewaffneter schwedischer
Jugendlicher und nahmen sich wie selbstverständlich "unsere" Spaßß-Boote.
Peters freute sich wie ein Honig-Kuchen-Pferd und ließ es sich nicht
nehmen, uns über die gefährlichsten Stellen des tosenden Flusses
zu leiten, so daß einige kenterten (Starcky und Sebastian natürlich!).
Die darauf unternommene Nachtfahrt sollte unsere Kraftreserven noch
weiter reduzieren. Zunächst genossen wir die Abendstimmung: die Grillen
zirpten, ein Schaf blökte und Sterne begannen auch zu funkeln. Idylle
pur bis auf das obligatorische "Energie, Energie..." und die "Wenn
ihr glaubt"-Rufe (von ihr wißt schon). Die Nacht zog dahin, der Biwakplatz
hingegen ließ auf sich warten. Am Ende war es nur noch dunkel. Daher
war es auch nicht verwunderlich, daß ein Boot plötzlich Bekanntschaft
mit einem in den Fluß ragenden Baum machte. (Aber eigentlich hatten
wir sie davor gewarnt, oder? O-Ton Jan: "Energie, Energie, ...oh, ein Baum,
ahhhhhr!" "Geschieht dir recht!"). Irgendwie überstanden wir auch
diese Strapaze, aber nicht alle, denn unsere Krankenstatistik wies danach
ein Maximum auf. Das ging von B wie Bienenstich über D wie Durchfall
bis K wie Kapselriß. (Rasmus: "Das war so ein punktueller Schmerz,
hier am Finger, wie ein Stich" Sebastian: "Ganz klar, ein Kapselriß!").
Hier stieß Doc Lateman an die Grenzen seines Könnens.
Nach etwas über einer Woche waren wir so mit Bildung angefüllt,
daß wir gezwungenermaßen den (beschwerlich werdenden) Heimweg
antraten. Trotz unserer langen Krankenliste erreichten wir geschlossen
die Fähre. Dort bemerkte Peters an seinem Auto, das bisher treu den
Trailer mit den Kanus gezogen hatte, eine undichte Benzinleitung, diese
wurde kunstfertig mit einer Cola-Dose geflickt. So weit, so gut. Die Fährüberfahrt
war auch recht o.k., einige haben sich einen Apfel geschält, andere
waren bei einem Schaufensterbummel auf der Suche nach einem Elch, wieder
andere vergnügten sich in der Cafeteria bei "Pommes Bahnschranke"
(Für die Vorstellung von Maria, Julia, Katharina und Doc Lateman gab
es reichlich Applaus von den übrigen Gästen).
Jetzt kam das Chaos erst richtig zum Zuge. Peters, noch etwas skeptisch,
dennoch zuversichtlich, befahl Katharina und Sebastian bei sich mitzufahren.
Zunächst war alles in Ordnung, sie kamen ein gutes Stück voran,
doch die Benzinanzeige sank bedrohlich, so daß sie beschlossen, bei
der nächsten Gelegenheit zu tanken. Also nächste Abfahrt ab und
das nächste Dorf angesteuert. Erste Tankstelle geschlossen, zweite
Tankstelle geschlossen, langsam machte sich Panik breit, bei der dritten
schließlich Erfolg und sie, voll happy, wollen wieder auf die Autobahn
zurück. Schafften sie aber nicht. Sie fanden keine Auffahrt. Nicht
das sie diese verschwitzt hätten oder so, da war nix, aber auch gar
nix. Also mußten sie den Umweg über die Landstraße nehmen,
um zur nächst größeren Stadt mit einer Autobahnauffahrt
zu gelangen. Die anderen waren in Kleinbussen sicherlich schon fast zu
Hause, das die drei vom Pech verfolgten auch nach 1½ Stunden, die
sie mit Rüdiger Hofmann überbrückten, vor Augen hatten.
Plötzlich machte das Auto sehr absonderliche Geräusche und sie
fuhren wohl oder übel den nächsten Rastplatz an, den letzten
Rest rollten sie sogar nur noch. Das Benzin spritzt nur noch so und sie
beschlossen, mit diesem Wagen nicht mehr weiter zu fahren. Der Versuch,
ihre Angehörigen zu erreichen, schlug Mangels einer dänischen
Telefonkarte fehl, so daß sie auf die Hilfe des netten Bayern angewiesen
waren, der in Flensburg den ADAC-Notdienst alarmierte. Nach schier endloser
Zeit erschien der langersehnte Abschleppwagen. Das erste Worte des Fahrers:
"Euch kann ich nicht mitnehmen!" beantworteten sie mit flehenden Mienen.
Schließlich einigten sie sich darauf, nur das Auto abzuschleppen
und den Trailer nachzuholen. In Flensburg erreichte Katharina ihren Vater,
der sich freundlicherweise bereit erklärte, die Gestrandeten und den
Trailer abzuholen, auch wenn das Auto etwas zu schmächtig für
den riesig-großen Anhänger war, so daß unser Pädagoge
am 20.8.’95 nachts um 3.00 Uhr melden konnte: Alle wieder da!
Aus unser leider zu kurzen Rekapitulation der Ereignisse kann man hoffentlich
nachvollziehen, daß die billigste (Danke Herr Peters!) auch die spaßßigste
Studienfahrt war!